Was könnte man in IT-Abteilungen nicht alles erreichen, wenn man nur mehr Zeit hätte für Entwicklung – und nicht so viel Energie in das Erstellen von Dokumentationen, Plänen und Charts stecken müsste? Eine ganze Menge mehr, lautet die klare Antwort. Wie aber kann man sich als Entwickler ein Stück weit freischaufeln von den Dokumentations- und Planungsaufgaben, ohne die eine IT-Abteilung nicht funktioniert? Wir fragen dazu den Experten Stephen Flaherty von Fresche Solutions, einem Partner-Unternehmen der Specific-Group.
Stephen, du weißt aus Erfahrung, unter welchem Druck IT-Abteilungen stehen. Strategische Themen bleiben da vielleicht manchmal sogar auf der Strecke. Wie siehst du das?
Oh, das kommt mir sehr bekannt vor. Die IT-Abteilungen in Unternehmen stehen oft unter Druck, ihre Unternehmen stärker mit Innovationen, Effizienzsteigerungen und neuen Entwicklungen erfolgreich zu begleiten, leiden aber gleichzeitig unter der Last der Dokumentations- und Planungsaufgaben. Die Herausforderung besteht also darin, sich stärker auf die Weiterentwicklung der IT zu fokussieren und weniger auf den laufenden Betrieb und die Wartung der Systeme.
Bindet der laufende operative Betrieb denn wirklich so viele Ressourcen in der IT?
Ja, das tut er. Schon häufig habe ich miterlebt, wie Unternehmen Ihre Produktivität maßgeblich steigern konnten, nachdem sie bereit waren, mit ihren Herausforderungen innovativer umzugehen. Das ist eigentlich nichts Besonderes, weil Unternehmen immer mit den neuesten Technologien Schritt halten sollten – schon allein aus Gründen des Wettbewerbs. Trotzdem ist das nicht selbstverständlich.
Das klingt recht plausibel, aber wie kann das konkret in der Umsetzung aussehen?
Wie wir alle wissen, sind Ressourcen immer begrenzt. Daher ist es wichtig, einige innovative Strategien zu kennen, die Entlastung schaffen können. Im Folgenden habe ich deshalb meine Top 5-Zeitfresser-Themen zusammengestellt, von denen IT-Entwickler meiner Wahrnehmung nach regelmäßig ausgebremst werden. Dazu gibt es dann auch gleich einige Ansätze für innovative Lösungen, die unterstützen können.
5 Zeitfresser
Zeitfresser 1 – Manuelles Zeichnen von Flussdiagrammen
IT-Entscheidungsträger müssen unbedingt wissen, wie Anwendungen in alltäglichen Prozessen zusammenarbeiten. Die Arbeitsabläufe sollen klar definiert sein, alle Schritte visuell dargestellt und die Interaktionen deutlich abgebildet werden. Ohne ein umfassendes Verständnis dafür, wie IT-Prozesse von verschiedenen Anwendungen voneinander abhängig sind und wie Daten zwischen den Systemen übertragen werden, ist es schwierig, Änderungen vorzunehmen oder festzustellen, wo z.B. Verbesserungen vorgenommen werden können. Leider ist die manuelle Dokumentation von Arbeitsabläufen eine komplizierte und zeitaufwändige Aufgabe. Viele Unternehmen haben daher Systeme, die so umfangreich und vielleicht auch so alt sind, dass man einfach nicht mehr genau weiß, wie die aktuellen Prozesse in ihren Anwendungen abgebildet sind.
Lösungsansatz: X-Analysis‘ Flussdiagramm-Generierungsfunktion
Mit der X-Analysis‘ Flussdiagramm-Generierungsfunktion wird der Dokumentationsprozess automatisiert, indem Flussdiagramme generiert werden, die IT-Prozesse als Arbeitsabläufe visualisieren. Diese automatisierte Funktion liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie verschiedene Anwendungen in die täglichen Prozesse eingebunden sind. So erhalten Entscheidungsträger die Informationen, die sie benötigen, um Änderungen vorzunehmen.
Zeitfresser 2 – Manuelles Erstellen von Konzepten und technischen Planungsunterlagen
Genauso wie die manuelle Dokumentation von Arbeitsabläufen ein komplexer und auch komplizierter Vorgang ist, so verhält es sich auch bei der Dokumentation von Anwendungen selbst. Der manuelle Prozess ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch sehr anfällig für menschliche Fehler, also risikoträchtig. Die Dokumentation des Codes ist jedoch nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Ohne eine aussagekräftige Dokumentation ist es schwierig, die Funktionsweise von Anwendungen genau zu verstehen, Daten zu extrapolieren, Änderungen vorzunehmen oder neue Mitarbeiter einzuarbeiten. Selbst erfahrene Mitarbeiter können ihre Anwendungen nur schwer verstehen, wenn sie keinen Zugang zu einer transparenten Dokumentation haben.
Lösung: Mit der Funktion X-Analysis Document werden Anwendungen automatisch dokumentiert und Inhalte erstellt, die den Code Zeile für Zeile detailliert beschreiben. Dies gibt den Entwicklern ein viel höheres Maß an Sicherheit. Für diejenigen, die ihren Code verstehen und erweitern wollen, ist das ein beruhigendes Gefühl.
Zeitfresser 3 – Element-für-Element-Scannen von Source Codes mit STRPDM
Zu wissen, wie sich Veränderungen im Code auf Anwendungen auswirken werden, ist extrem wichtig. Allzu oft ertappen sich Entwickler bei Test- und Ratespielen, indem sie eine Zeile verändern und gleichzeitig die Daumen drücken, dass nichts anderes kaputt geht. Dies führt zu einem mühsamen Prozess des Austestens, bevor man zum gewünschten Ergebnis kommt. Wie die Dokumentation selbst ist auch der manuelle Prozess der Bestimmung von „wo verwendet“-Variablen langwierig und schwierig zu bewerkstelligen.
Lösung: Glücklicherweise gibt es eine Möglichkeit, den Quellcode von Anwendungsfunktionen automatisch ermitteln zu lassen und eine zuverlässige Auswirkungsanalyse durchzuführen. Die Funktion X-Analysis Where Used ermöglicht es Entwicklern, Codeänderungen vorzunehmen und dabei sicher zu sein, dass sie keine anderen Funktionen beeinträchtigen.
Zeitfresser 4 – Systemleistung und -bereinigung – auf der Suche nach fehlenden Quellcodes, Objekten und nicht ausführbarem Code
Um die Zukunft seiner jeweiligen IT strategisch planen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wo der Großteil der Prozesse innerhalb der Anwendungen abläuft. Zu viele Unternehmen wissen nicht, wo genau die wichtigsten Prozesse ablaufen und wie ihre Daten verarbeitet werden. Genauso wenig sind sie in der Lage, die Qualität ihres Codes zu bewerten oder einzuschätzen, ob ihre Daten-Metriken modernen IT-Standards entsprechen.
Lösung: Die X-Audit-Funktion von X-Analysis liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, welcher Code verwendet wird, welcher Code veraltet ist, was verbessert werden muss und wo es Duplikate gibt. Durch die Ermittlung von Schwachstellen und die Eingrenzung von Problembereichen kann die Funktion ein konkretes Verständnis dafür liefern, wo Systemverbesserungen anzusetzen sind.
Zeitfresser 5 – Element-für-Element-Scannen des RPG-Codes auf fest programmierte Werte (z.B. Vertragsnummer <> 300000)
Viele IBM i Unternehmen fühlen sich ihren Anwendungen gegenüber in gewisser Weise ausgeliefert, weil sie die Logik, die ihre Funktionsweise bestimmt, nicht verstehen und auch nicht ändern können. Dies wird besonders aufwändig, wenn Unternehmen versuchen, neue Richtlinien zu implementieren oder alte abzuschaffen. Die in den Anwendungen programmierten Regeln zu verstehen, ist daher von entscheidender Bedeutung. Wie bei den anderen Punkten auf dieser Liste ist der manuelle Prozess der Bestimmung von geschäftlichen Vorgaben zeitintensiv und erfordert einen Element-für-Element-Aufwand an Ausprobieren und wieder Verwerfen.
Lösung: Die Geschäftsvorgaben-Funktion von X-Analysis durchsucht den RPG-Code einer Anwendung nach fest kodierten Werten und stellt für Nutzer Transparenz zu der Logik her, die ihre Anwendungsfunktionen steuert.